Es ist erstaunlich, in welche Ecken es Clemens J. Setz in seinem Schreiben bisher getrieben hat. Graz, die Heimatstadt des Autors, schwingt sich hier noch einmal zu einer heimlichen Hauptstadt der deutschsprachigen Literatur auf. Dabei kann es in diesen Texten ganz schön unheimlich werden: Seltsame Menschen mit seltsamen Neigungen treten auf, seltsame Dinge geschehen. Unklar bleibt, ob wir uns in dem, was uns der Autor so eindringlich vor Augen stellt, noch in der Gegenwart oder bereits in einer Zukunft befinden, die sich so keiner gewünscht hat. Mit Clemens J. Setz sind wir stets mittendrin. In einer Welt, die uns ungeheuerlich, absurd, unanständig und grausam erscheinen mag, die aber mit Sicherheit eines ist: von uns.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes behandeln das Werk von Clemens J. Setz in seiner ganzen Breite und in grundsätzlicher Weise: Von den Romanen über die Erzählungen und Dramatexte bis hin zu den essayistischen Texten und den Aktivitäten des Autors auf Social Media nähern sie sich seinem Werk aus unterschiedlichsten Perspektiven. Im gemeinsamen Zentrum des Bandes steht allerdings die Frage, was denn nun genau die unnachahmliche Gegenwärtigkeit seines Schreibens ausmacht.
Herausgegeben von Klaus Kastberger und David J. Wimmer
Erschienen bei Sonderzahl
207 Seiten
Preis: € 25,00
Mit Beiträgen von: Florian Baranyi, Christian Dinger, Iris Hermann, Klaus Kastberger, Richard Kämmerlings, Kalina Kupczynska, Karla Mäder, Riccardo Schöfberger, Bernhard Oberreither, Clemens J. Setz, Insa Wilke und David J. Wimmer.
Der vorliegende Band dokumentiert ein Symposium des Franz-Nabl-Instituts, das im April 2021 inmitten des Corona-Lockdowns vom Literaturhaus Graz als Online-Veranstaltung organisiert wurde. Mitschnitte der Veranstaltung sind online über den YouTube-Kanal des Literaturhauses Graz aufrufbar.