In dem vorliegenden Doppel-Band werden die neun Notizbücher Horváths erstmals vollständig publiziert. Diese reichen vom Ende der 1920er-Jahre bis Ende 1936 und ermöglichen, zahlreiche Werkprojekte Horváths in deren Entstehung nachvollziehen zu können. So finden sich darin etwa Notizen zum Roman Der ewige Spießer (1930), die sich Horváth auf der Zugfahrt nach Barcelona zur Weltausstellung im September 1929 gemacht hat und die größtenteils in den Roman eingeflossen sind, weiters Entwürfe zur Adaptierung von Kasimir und Karoline (1932) und Einträge zu den beiden Dramenprojekten Figaro läßt sich scheiden und Don Juan kommt aus dem Krieg (beide 1936), die teilweise ganze Notizbücher füllen. Darüber hinaus enthalten die Notizbücher viele Eintragungen zu kurzfristigen und wieder verworfenen Werkprojekten, die in den Bänden der Dramen- und Prosawerkprojekte bereits publiziert wurden. Eine Lücke klafft zwischen Ende 1932 und Mitte 1934. Hier dürfte einiges an Notizbüchern verlorengegangen sein. Horváth hat die Notizbücher vorwiegend unterwegs verwendet, vor allem um sich Notizen zu einzelnen Werkprojekten zu machen. Selten sind darin private Notizen. Der Band wird ergänzt durch eine Reihe von Supplementen, Blättern, die in der Edition der bisherigen Bände übersehen wurden oder erst nach deren Drucklegung in diversen Institutionen aufgetaucht sind. Die historisch-kritische Ausgabe der Werke Ödön von Horváths ist mit dem Erscheinen von Band 19 abgeschlossen.
Ödön von Horváth: Wiener Ausgabe sämtlicher Werke. Bd. 19: Notizbücher. Supplemente.
Hrsg. von Nicole Streitler-Kastberger und Martin Vejvar.
Berlin/Boston: Walter de Gruyter 2024.