Sapper Theodor (Sammlung Wittmann-Kirschbaum)
geb. am 16.9.1905 in Feldbach (Steiermark), gest. am 1.10.1982 in Wien. Enkel der bayrischen Jugendbuchautorin Agnes Sapper, Sohn des evangelischen Theologen und Naturphilosophen Karl Moritz Sapper, Akademisches Gymnasium in Graz, Studium der Geschichte in Graz und München, Promotion 1929 in Graz mit einer Arbeit über Feuerbach und Marx, Journalist, ab 1931 ausgedehnte Reisen in Spanien und Nordafrika (Fußwanderung), in den 30er Jahren Bekanntschaft u.a. mit Elias Canetti und Hermann Broch, nach 1938 Schreibverbot, 1942 Arbeitsdienst in der Wiener Margarinefabrik Blaimschein, 1942-1943 wissenschaftliche Hilfskraft in Graz, 1943-1945 Archivar in Murnau, zum "Volkssturm" eingezogen, Konvertierung zum Katholizismus und Übersiedlung nach Taufkirchen a. d. Pram (OÖ), seit 1945 in Wien Übersetzer französischer Autoren, 1948-1950 Redakteur bei der Wochenzeitung "Offenes Wort", seit 1960 Dozent für Literaturgeschichte an der Akademie für Bildende Kunst in Wien, als Schriftsteller stark vom Spätexpressionismus beeinflusst.
Veröffentlichungen u. a.: Kornfeld (1947, NA 1980), Alle Trauben alle Lilien (1967), (Hg.) Alle Glocken dieser Erde (1974), Kettenreaktion Kontra (2006).
Der umfangreiche Briefwechsel und die Originalmanuskripte wurden im Jahr 1993 von der Verlagsleiterin und Schriftstellerin Hertha Wittmann-Kirschbaum, die mit Sapper befreundet war, dem Institut geschenkt.
Signatur: FNI-SAPPER (SLG. WITTMANN-KIRSCHBAUM)