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Universität Graz Geisteswissenschaftliche Fakultät Franz-Nabl-Institut für Literaturforschung Neuigkeiten Objekt des Monats: September 2025: „Lieber Fredi! Seit Äonen suchen wir dich!“
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Mittwoch, 20.08.2025

Objekt des Monats: September 2025: „Lieber Fredi! Seit Äonen suchen wir dich!“

Hengstler Comic-Strip Kolleritsch

 

Willi Hengstlers Comic-Strip für Alfred Kolleritschs 75. Geburtstag

Comic-Strip von Willi Hengstler als Geschenk für Alfred Kolleritschs 75. Geburtstag. Darunter: Comicentwurf hs. mit Bleistift, undat., 4 Bl. [Endlospapier, zusammenhängend], o. Pag.; Comicentwurf in Schönschrift mit Filzstift, undat., 4 A5-Bl., o. Pag; Kopie des Comics auf A5-Größe, undat., 1 Bl. [mit hs. Anmerkung „Alles Gute zum 75. Willi Hengstler“] [inkl. 1 Dubl.] aus dem Vorlass von Wilhelm Hengstler (FNI-Hengstler)

Willi Hengstler einer einzelnen Kunstform zuzuordnen, gestaltet sich als schwieriges Unterfangen, viel zu umfangreich präsentiert sich sein Œuvre. Günter Eichberger, Schriftstellerkollege und Freund Hengstlers, proklamiert im Nachwort zu dessen Gedichtband Pisco Sour (2012) sogar: „Sollte es die Grazer Gruppe tatsächlich gegeben haben, dann ist Wilhelm Hengstler die vielseitigste Begabung dieses losen Autorenverbandes um die Zeitschrift manuskripte“ 1. Als Autor bedient sich Hengstler nicht nur der konventionellen Gattungstrias – beispielhaft sollen hier seine jüngste Prosaveröffentlichung flussabwärts, flussabwärts (2015), der bereits erwähnte Lyrikband Pisco Sour oder das Drama Aha! Mhm! Sehr gut! oder Ten Little Imbeciles (1973) genannt werden –, sondern tritt auch als Essayist und langjähriger Kritiker für diverse Zeitungen in Erscheinung. Zusätzlich machte sich Hengstler auch als Regisseur und Drehbuchautor von verschiedensten Spiel- sowie Dokumentarfilmen einen Namen, etwa durch die Verfilmung von Jack Unterwegers Roman Fegefeuer oder die Reise ins Zuchthaus (1988). Außerdem inszenierte er etliche Theaterstücke, Lesungen, Ausstellungen und Shows. Somit verwundert es nicht, dass auch die Dokumente in seinem Vorlass am Franz-Nabl-Institut diese Bandbreite an unterschiedlichen Kunstformen widerspiegeln. Dennoch sticht aus diesem Potpourri ein Objekt hervor. Dabei handelt es sich um den Entwurf eines Comic-Strips, den Willi Hengstler anlässlich des 75. Geburtstags von Alfred Kolleritsch im Jahr 2006 verfasste.

Dieser kurze Comic stellt innerhalb des Bestands ein Unikat dar: Er ist der einzige darin enthaltene Versuch Hengstlers mit dieser Kunstform. Der Ursprung (moderner) Comics wird oftmals in den USA gesehen, auf den Unterhaltungsseiten der dortigen Tageszeitungen; sie stammen somit nicht aus der sogenannten Hochkultur, halten aber – gerade auch durch Adaptionen von Literaturklassikern – in letzter Zeit unter der Bezeichnung Graphic Novel darin Einzug.2 Nach dem Zweiten Weltkrieg etablierten sich diese Comics US-amerikanischer Provenienz – neben originär europäischen Werken, die vor allem in Frankreich und Belgien entstanden – auch im deutschsprachigen Raum.3 Willi Hengstlers Interesse an US-amerikanischer Kultur ist hinlänglich bekannt und wurde bereits früh geweckt, etwa durch das Grazer Amerika-Haus, Westernfilme oder die Texte Ernest Hemingways.4 Im Prosaband Die letzte Premiere (1987) hat sich Hengstler eingangs mit teils ironisch überspitzten Sätzen selbst charakterisiert. Darunter ist zu lesen: „Literarisch beeinflußt hat mich Dr. Erika Fuchs vom Ehapa-Verlag, der ich den einzigen Fanbrief meines Lebens geschrieben habe. Meine Sammlung von Donald-Duck-Sonderheften ist bis auf die Nummern 2, 49, 70 und 79 vollständig.“ 5 Fuchs war langjährige Übersetzerin der Comicgeschichten rund um Micky Mouse und Donald Duck ins Deutsche. Mag man dieser Aussage Hengstlers Glauben schenken, so wirkt dieser einzige Comic-Strip, den er für Kolleritschs Geburtstag anfertigte, noch bemerkenswerter.

Den Impuls für das Gestalten des Comics lieferte der 75. Geburtstag von Alfred Kolleritsch. Die Redaktion der Literaturzeitschrift manuskripte ehrte ihren Mitgründer und langjährigen Herausgeber mit einem speziellen Geschenk. Dabei handelte es sich um die Designlampe Zettel’z, die der deutsche Lichtdesigner Ingo Maurer Ende der 1990er-Jahre entworfen hatte. Sie besteht aus einem transparenten, beleuchteten Metallzylinder, aus dem strahlenförmig dünne Metallstäbe herausragen, an deren Enden leere A5-Zettel befestigt sind. Verschiedenste Autor:innen rund um die manuskripte wurden gebeten, diese leeren Zettel „als Geschenk für Alfred Kolleritsch zu be-schreiben, -schriften, -malen, -dichten, -…“, wie in einem Brief von Clementine Neuray an Hengstler vom 10. Jänner 2006 aus dem Archivbestand des Autors zu lesen ist. Diese Lampe mit den gestalteten Zetteln und somit auch mit Hengstlers Comic-Strip schmückte nach der Geschenkübergabe Alfred Kolleritschs Büro in der manuskripte-Redaktion. Die Lampe befindet sich auch heute noch an ihrem ursprünglichen Ort im Palais Attems. Nach Kolleritschs Tod 2020 wurden die gesamten Zettel allerdings abgenommen und ins Familienarchiv der Familie Kolleritsch überführt, wo sich somit auch die finale Version von Hengstlers Comic-Strip befindet. Die Lampe wurde mit neuen, leeren Blättern bestückt, die sukzessive von Autor:innen beschriftet werden.6

Comics stellen eine hybride Kunstform im Spannungsfeld zwischen Bildern und Schrift dar und bestehen aus einzelnen Sequenzen, den sogenannten Panels. Die Dynamik und somit die Narration dieser eigentlich statischen Bild-Text-Darstellungen ergibt sich über ihre sequenzielle Anordnung und die dadurch entstehende textuelle Progression während des Lesens.7 Hengstlers Comic besteht aus vier solcher Panels, weshalb die Bezeichnung Comic-Strip – so wurden die kurzen Bilderstreifen in amerikanischen Zeitungen bezeichnet – gerade auch als Abgrenzung zu längeren Comic-Heften wie den bereits angesprochenen Donald-Duck-Comics sinnvoll scheint. Obwohl diese Unterteilung in vier Panels am fertigen Comic-Strip etwas schwer erkennbar ist, da diese einander teilweise überlappen bzw. ineinander übergehen, sind die Grenzen bei den Entwürfen im Bestand des Franz-Nabl-Instituts klar erkennbar. Es existieren drei unterschiedliche Entwürfe. Eine erste Version auf vier zusammenhängenden Blättern Endlosdruckpapier zeigt skizzenhaft die Grundstruktur des späteren Comic-Strips mit vier Panels und ihren jeweiligen groben Inhalten. Außerdem sind bereits zwei Panels ausführlich skizziert. Ein weiterer Entwurf besteht aus vier Einzelblättern im A5-Format, die bereits die ausgereifte Form des Comics zeigen. Dabei wurde die Grundstruktur mit Bleistift vorgezeichnet und schließlich mit schwarzem bzw. grünem Filzstift nachgezogen. Als letzte Version sind zwei Kopien dieser vier Einzelblätter vorhanden, die auf das Format des finalen Comics (ebenfalls A5) komprimiert wurden. Interessant ist, dass sich von der ersten Skizze bis zum fertigen Comic-Strip nur sehr wenig verändert hat. Über vier Panels hinweg erzählt Hengstler die vergebliche Suche nach Kolleritsch. Neben dem Haupttext, der wie folgt lautet, finden sich auch einige kommentierende Paratexte:

Lieber Fredi! Seit Äonen suchen wir dich! …Du warst nicht in der Leechgasse, nicht im Palais Attems, nicht in der Billrothgasse, nicht im Forum, nicht in der Bürgergasse… …Und nicht in den südsteirischen Kukuruzfeldern oder in den Weinfässern …Kolleritsch war natürlich ganz wo anders! Und so soll es auch noch für …einige Äonen bleiben“

Hengstler bedient sich hier gattungstypisch einer pointierten, komischen Sprache, außerdem lassen sich etliche Sprechblasen finden. Das Motiv des Suchens wird durch Zeichnungen wie z.B. Fernrohre verstärkt. Diese Distanz, die bereits der Begriff „Äonen“ suggeriert, wird zusätzlich durch visuelle Darstellungen von Sternen, der Sonne und des Monds verstärkt. Die Zeichnungen des finalen Comic-Strips sind nahezu identisch mit denen des Entwurfs und lassen nur bei sehr genauer Betrachtung kleine Unterschiede erkennen. Die Textteile wurden teilweise stilistisch leicht verändert, so wurden aus den „Kukuruzdickichten“ die „Kukuruzfelder“, die Grundbedeutung bleibt allerdings auch hier unverändert. Interessant ist jedoch, dass im Entwurf noch „Seit Äonen suche ich dich!“ zu lesen ist, während im fertigen Comic die Formulierung in den Plural gesetzt wurde: „Seit Äonen suchen wir dich!“. Die größte Abweichung zwischen erster Skizze, Entwurf und finalem Comic ist allerdings beim vierten und somit letzten Panel erkennbar, trotz gleichen Textes variiert hier die Anordnung der einzelnen Elemente stärker.

Spätestens am 16. Februar 2006 sollte Hengstlers vermeintlich erfolglose Suche nach Kolleritsch allerdings enden: Genau an Kolleritschs Geburtstag fand im Literaturhaus Graz dessen 75. Geburtstagsfest statt, bei dem Hengstler als damals aktueller manuskripte-Preisträger (2004) auch einen kurzen Text vortrug. Obwohl Barbara Frischmuth die offizielle Festrede zu Kolleritsch hielt, kommt auch Hengstlers Text, der sich samt Entwürfen ebenfalls im Bestand am Franz-Nabl-Institut befindet,8 einer Laudatio gleich. Just nach der Begrüßung verlautbarte Hengstler: „Was da zu Ihnen spricht, ich, ist ein Geschöpf von Alfred Kolleritsch, dem sagenhaften Literatur-Demiurgen.“ Neben einer omnipräsenten Frankenstein-Analogie kommt in dieser Rede vor allem Hengstlers tiefe Bewunderung für Kolleritsch zum Vorschein, der ihn immer wieder zum Schreiben von Texten anspornte: „Schreib was Hengstler! Bring mir was für die Manuskripte“. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass Hengstlers erste literarische Veröffentlichung 1966 im Heft 17 der manuskripte stattfand. Zwar wandte sich 1967 Peter Handke in einem Brief an Kolleritsch, in dem er von Hengstler schrieb, man müsse „ihn anspornen zu arbeiten, das braucht man wohl, und vielleicht kümmerst du dich zu wenig. Schwierig ist er sicher, aber er hat was.“ 9. Liest man allerdings Hengstlers Lobesrede anlässlich Kolleritschs 75. Geburtstag, so kann man erkennen, dass sich Kolleritsch – vielleicht auch durch Handkes Ermahnung selbst angespornt – doch gut um Hengstler und dessen literarisches Schaffen gekümmert hat. Davon zeugen auch Hengstlers zahlreiche Veröffentlichungen in den manuskripten. Dieser Comic-Strip, der innerhalb von Hengstlers Bestand am Franz-Nabl-Institut unikal ist, kann somit auch als Zeichen einer tiefen Dankbarkeit und Bewunderung für Alfred Kolleritsch gedeutet werden.

Fabio Perndorfer

Ein großer Dank gilt Julian Kolleritsch, der für diesen Beitrag Fotos von Hengstlers finalem Comic-Strip sowie von der heutigen Lampe im Büro der manuskripte zur Verfügung stellte.
 


1 Günter Eichberger: Nachwort. Inbilder sehr alten Schreckens. Mit Wilhelm Hengstler in den Anden. In: Wilhelm Hengstler: Pisco Sour. Gedichte & Bilder. Wien: Sonderzahl 2012. (= edition graz. 8.) S. 75-79, hier: S. 75.
2 Vgl. Robin-M. Aust: Literaturcomics. München: edition text + kritik 2024, S. 11.

3 Vgl. Stephan Packard: Comic. In: Handbuch der literarischen Gattungen. Hrsg. von Dieter Lamping. Stuttgart: Kröner 2009, S. 113-120, hier: S. 119.

4 Vgl. hierzu etwa Gerhard Buchgraber und Ruud van Weerdenburg: „Du schreibst wie Saiko“ – Wilhelm Hengstler im Gespräch. In: montauk 18 (2025), H. 24/25, S. 23-28.

5 Wilhelm Hengstler: Die letzte Premiere. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1987. (= suhrkamp taschenbuch. 1389.) [S. 2].

6 Diese Informationen stammen aus einer E-Mail von Julian Kolleritsch an den Beiträger vom 6. August 2025.

7 Zur Begriffsbestimmung und Gattungstheorie des Comics siehe: Packard, Comic, S. 113-120.

8 Vgl. hierzu etwa: Typoskript „Meister & Monster“ [V5], undat., 3 Bl., o. Pag. [inkl. hs. Anmerkungen] (FNI-Hengstler)

9 Peter Handke in einem Brief an Alfred Kolleritsch von 1967, zit. n. Eichberger, Nachwort, S. 79.

Hengstler Entwurf Comicstrip auf 1 Seite
Zettel_z Lampe Büro Kolleritsch
Ingo Maurer: Zettel’z-Lampe im Büro der manuskripte-Redaktion

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