Fiktion Heimat
Identitäten, Körper, Umwelten in der österreichischen Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts
Symposium des Franz-Nabl-Instituts für Literaturforschung der Universität Graz
23.–25.4.2025 im Literaturhaus Graz
Konzeption und Durchführung: Stefan Alker-Windbichler, Nicole Streitler-Kastberger
Organisation: Elisabeth Loibner (Literaturhaus Graz)
Der Begriff Heimat, lange Zeit verpönt, hat in den letzten Jahren wieder Konjunktur in Medien und Politik. Während in den 1970er Jahren vor allem der Begriff Anti-Heimat durch die sogenannte Anti-Heimatliteratur weit verbreitet war, scheint es heutzutage in verschiedenen politischen Spektren durchaus im Trend zu liegen, wieder auf Heimat zu setzen. Die Literatur folgt dem nur bedingt. Hier ist es nach wie vor eher opportun, das Konzept Heimat kritisch zu hinterfragen und an Traditionen der Anti-Heimatliteratur anzuschließen. So hat insbesondere die österreichische Literatur in den letzten Jahren viele Texte hervorgebracht, die Aspekte wie Identitätspolitik, Queerness und Umwelten von gesellschaftlichen Zusammenhängen bis zum Thema Anthropozän auf neue Weise verhandeln. Autor:innen wie Helena Adler, Raphaela Edelbauer, Julia Jost, Vea Kaiser und Reinhard Kaiser-Mühlecker haben dem Genre neue Facetten abgewonnen und damit die Debatte um den österreichischen Exportschlager Anti-Heimatliteratur neu befeuert.
Die Tagung des Franz-Nabl-Instituts für Literaturforschung der Universität Graz möchte das Neue dieser Texte beschreiben, eingedenk der langen Tradition des Genres in der österreichischen Literatur seit 1945. Dabei soll durch die Konzepte Identitäten, Körper und Umwelten auch ein neuer und innovativer Zugang zu ihnen eröffnet werden.
