Müller-Guttenbrunn Herbert (Sammlung Weinzierl)
geb. 5.6.1887 in Wien, gest. 10.4.1945 in Klosterneuburg. Als erster Sohn des deutschnationalen Schriftstellers Adam Müller aus Guttenbrunn (Banat) und dessen Frau Adele (geb. Krusbersky) geboren, besuchte Herbert Müller-Guttenbrunn Gymnasien in Wien und Freistadt und begann nach der Matura (1906) mit einem Jusstudium in Wien, das er 1911 abschloss. Nach seinem Freiwilligenjahr in der Armee arbeitete er zunächst an verschiedenen Gerichten, ehe er 1914 zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Im selben Jahr hatte er mit der Komödie Die Frauen von Utopia seinen größten Erfolg als Dramatiker. Nach dem Krieg propagierte er in seinen schriftstellerischen Arbeiten anarchistische, pazifistische und vegetaristische Ideen und versuchte diese auch mit seiner Reformlandwirtschaft umzusetzen. Von 1927 bis 1934 war er Herausgeber der satirisch-kritischen Zeitschrift Das Nebelhorn, die Kraus‘ Fackel zum Vorbild hatte. Obwohl sein Aufnahmeansuchen in die Reichsschrifttumskammer abgelehnt wurde, war Müller-Guttenbrunn während der NS-Zeit nur bedingt Repressionen ausgesetzt. 1941 in die Wehrmacht eingezogen und zwei Jahre später wieder entlassen, wurde er 1945 von einem russischen Soldaten vor seinem Haus in Klosterneuburg wegen illegalen Waffenbesitzes erschossen.
Von Erika Weinzierl (1925-2014) zusammengestellte Korrespondenz- und Entwurfssammlung zu Herbert Müller-Guttenbrunn.
Die Sammlung umfasst Korrespondenzen und Entwürfe in Kopie.
Brief an Herbert Müller-Guttenbrunn von:
- Dr. Karl Wache [Universitätsbibliothek Wien, 27.9.1939, 1 Bl. in Kopie]
- Präsident der Reichsschrifttumskammer [11.2.1941, 1 Bl. in Kopie]
- Edition Kaiser Verlag Leipzig [22.2.1943, 1 Bl. in Kopie]
- Tobis-Sascha Filmindustrie [15.11.1938, 3 Bl. in Kopie / 9.11.1938, 1 Bl. in Kopie]
Brief von Herbert Müller-Guttenbrunn an:
- Kernmayr [29.11.1938, 4 Bl. in Kopie]
Entwurf zu einem Nestroy-Film [13 Bl.]
Bewerbung der Zeitschrift Nebelhorn [um 1929, 1 Bl.]
Signatur: FNI-MÜLLER-GUTTENBRUNN (SLG. WEINZIERL)